Faneuil Hall Marketplace, Boston

Beliebtes Touristenziel: Der Faneuil Hall Marketplace

Die mächtige Faneuil Hall befindet sich in der Nähe des Christopher Columbus Parks und diente einst als Markthalle und Versammlungsort. Zusammen mit den erst später entstandenen Markthallen Quincy Market 47 sowie dem South - und dem North Market bildet sie den Faneuil Hall Marketplace.

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Der Bau von Faneuil Hall Marketplace

Den Bau der prächtigen Faneuil Hall finanzierte der reiche Kaufmann Peter Faneuil die architektonische Umsetzung lag bei dem Architekten John Smibert. Im Erdgeschoss wurden Waren angeboten und in den oberen Etagen befand sich ein Versammlungsraum. Die im Stil eines englischen Country Markets entworfene Faneuil Hall wurde 1742 fertiggestellt, brannte anno 1761 nieder und wurde ein Jahr später wieder aufgebaut.

Um- und Ausbauten der Faneuil Hall

Im Laufe der nächsten Jahrzehnte wurde die Markthalle mehrfach umgebaut, zuletzt anno 1806 durch den berühmten Bostoner Architekten Charles Bulfinch: Er realisierte unter anderem auch das Massachusetts State House 32. Bulfinch hatte die Halle fast um das doppelte vergrößert, ein drittes Stockwerk ergänzt und offene Arkadengänge angelegt. Der kleine Turm mit der Kuppel auf dem Dach wurde auf die andere Seite des Gebäudes verlegt. Zudem zieren seitdem Imitationen von dorischen Säulen die Außenmauern der ersten beiden Stockwerke. Im dritten Stock ziehen außerdem Nachbildungen von ionischen Säulen die bewundernden Blicke der Besucher auf sich.

Einst wurden hier Versammlungen abgehalten	Die Faneuil Hall im Stil eines englischen Country Markets	Blick in das Innere der Markthalle
Im Erdgeschoss befinden sich einige Läden	Die Faneuil Hall gilt als Wiege der Freiheit	Die Faneuil Hall bei Nacht

Faneuil Hall Marketplace als die Wiege der Freiheit

Die Faneuil Hall wird nicht von ungefähr auch als Wiege der Freiheit bezeichnet: Hier wurden viele berühmte Reden gegen die britische Krone und die Sklaverei gehalten. Man mag es kaum glauben, aber auch heute noch geht es auf dem Markt politisch zu: Im ersten Stock befindet sich noch immer ein Versammlungsraum, der für politische Debatten genutzt wird! Eine der bekanntesten, neuzeitlichen Wahlreden dürfte wohl die des Senators John Kerry aus dem Jahr 2004 sein.

Touristeninformation und historische Debatten in der Faneuil Hall

Es besteht außerdem die Möglichkeit, den schönen Raum für Veranstaltungen jeglicher Art zu mieten. Das Erdgeschoss dient hingegen noch immer als eine Art Markthalle: Anstelle von Lebensmitteln gehen hier aber vor allem Andenken und Souvenirs über den Tisch und am Informationsschalter kann man sich über die Bostoner Sehenswürdigkeiten informieren. In der zweiten Etage der Faneuil Hall befindet sich eine Sammlung von militärischen Ausstellungsstücken. Alle 30 Minuten werden hier zudem politische Debatten aus der Kolonialzeit nachgestellt – eine dieser hitzigen Diskussionen sollte man gesehen haben!

Die Markthallen bei der Faneuil Hall

Hinter der Faneuil Hall wurden in den Jahren von 1824 bis 1826 drei langgestreckte Markthallen erbaut: der Quincy Market, das North Market Building und das South Market Building. Die erste Halle - deren Name etwas aus der Reihe fällt - wurde nach dem zweiten Bürgermeister der Stadt, Josiah Quincy, benannt. Dieser hatte dafür gesorgt, dass durch Landaufschüttungen Platz für die neuen Markthallen gewonnen wurde. Die Markthallen wurden dringend benötigt, da die Faneuil Hall zu klein geworden war.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Hallen aber immer seltener genutzt, denn auch der angrenzende Hafen hatte seine Blütezeit hinter sich. Immer größere Flächen standen leer, die Gebäude verfielen zusehends. Anfang der 1970er Jahre wurde schließlich ein Sanierungsplan entwickelt, um die historischen Markthallen zu erhalten: Heute ist der Faneuil Hall Marketplace 46 wieder das lebhafte Zentrum der Stadt. Auf den Plätzen vor den Markthallen herrscht ein buntes Treiben: Straßenkünstler zeigen ihr Können und fliegende Händler bieten ihre Waren an.

Neue Entwicklungen der Markthallen bei der Faneuil Hall

Die drei Markthallen beherbergen jetzt noble Boutiquen, kleine Geschäfte, Souvenirläden, Imbisse, Cafés und mehr. Hier kann man in traditionsreicher Atmosphäre shoppen gehen oder auch eines der guten Restaurants besuchen: Diese liegen jeweils im ersten Stock der Markthallen. Sie sind nicht nur bei Besuchern beliebt, sondern auch bei den vielen Geschäftsleuten, die sich hier in ihrer Mittagspause stärken. Fans der TV-Serie "Cheers" können sich im gleichnamigen Pub im Quincy Market bewirten lassen und in ihrer Lieblingsserie schwelgen - Immerhin wurde die Kneipe nach dem original Set der Sitcom gestaltet.

Ein weiterer "Cheers"-Pub steht in Beacon Hill: Dieser ist jedoch kein Nachbau, sondern diente als Vorbild für die erfolgreiche Comedy.

Blumenstand auf dem Marketplace von Boston

Neue Geschäfte bei der Faneuil Hall

Zusätzlich zu den Geschäften im Innenraum der Markthallen befinden sich an den Außenseiten kleine Verkaufsstände und Imbisse unter einer Glaskonstruktion. Die Markthallen sind zirka 160 Meter lang und haben in der Mitte jeweils einen Gang, um den die Geschäfte angeordnet sind.

Alte und neue Elemente beim Faneuil Hall Marketplace

Für den Bau der Markthallen wurde Granit aus Neuengland verwendet: Die Stirnseiten sind mit großen dreieckigen Giebeln und Säulen im romanischen Stil gehalten, wie man ihn von römischen Tempeln kennt. Die Längsseiten sind hingegen mit vielen Fenstern und Glaskonstruktionen modern gestaltet.

Seit den 1980er Jahren schließen sich zwei weitere Gebäude halbkreisförmig an die Markthallen an – das Marketplace Center. Neben einigen Geschäften befinden sich darin vor allem Büroräume.